Jack kommt zu Besuch

Es war Frühling in Waltons-Mountain. Die ersten Strahlen der Sonne erwärmten Tiere und Menschen, und so war die Luft von diversen Stimmen erfüllt. 

Die jüngsten Kinder der Familie spielten an diesem Tag so lange draußen, bis die Großmutter sie energisch zu Tisch rief. 
Da saßen sie nun, die drei Generationen der Waltons, nach deren Namen der naheliegende Berg benannt worden war. Angefangen mit Großmutter und Großvater, John und Olivia und deren sieben Kindern. 
Obwohl ein gemütliches Chaos am Tisch bei den Mahlzeiten herrscht, war doch fast immer die friedliche Gemeinsamkeit zu spüren, die von den Anwesenden ausging. 

Es waren harte Zeiten in den Jahren  1938 und 1939. Die Weltwirtschaft lag am Boden, und es war schwer die vielen Mäuler zu stopfen. Oft, wenn alle abends zu Bett gingen, wurden die “gute Nachtwünsche” von lauten Knurren der Mägen begleitet, und schlossen die Tristesse eines durchschnittlichen Tages ab. 

An einem Märztag sollte das tägliche Einerlei durch aufdringliche Geräusche unterbrochen werden. Der Lärm von Fehlzündungen durchdrang den Wald, und da die ganze Familie im Haus saß, war ihnen klar, das es ein fremder Wagen sein mußte. Dann sahen sie es. Ein rumpelndes Etwas, das mit letzter Kraft, fast auseinanderfallend, vor ihrer Terrasse stehen blieb. Ein Fremder, blickte Mary-Allen so durchdringend an, das sie augenblicklich fror. Sie glaubte einen Herzstillstand erleiden zu müssen. Dieser Blick zog sie nicht aus, nein, er schien durch ihre Adern zu kriechen, und von ihr Besitz zu ergreifen. 

John und Olivia bemerkten nichts von alle dem. In ihrer Schlichtheit, und der typischen amerikanischen Gastfreundschaft luden sie den Gast in ihr Haus ein. 
Neugierig warteten die elf Waltons bis ihr Besucher Platz genommen hatte. 

Jack, wie der Gast hieß, erzählte der Familie das er Schauspieler sei, und in ihrer Einöde ein wenig ausspannen wolle. Die Waltons blickten sich an. Die Filme, die ihr überraschender Besucher aufzählte, kannten sie nicht, und den Namen Jack Nickelson hatten sie auch noch nie gehört. 

Mary-Allen hingegen, war schon wie besessen von diesem Mann, der eine unheimliche Ausstrahlung besaß. Es dauerte nur Minuten, das sie seine Gesten und Mimik kopierte, so das man alsbald glauben konnte, ein Spiegelbild von Jack säße mit am Tisch. Es war unglaublich, das Mädchen verlor in Kürze völlig ihren eigenen Willen , und wurde zum Abgesandten des Teufels. Jack lachte diabolisch, wobei er John-Boy, den ältesten Sohn,als nächstes mit seinen Blicken fesselte. Auch dieser konnte nichts dagegen setzten, war sofort gefangen, ohne eine Wahl zu haben. 

Das Essen wurde kalt, die Zeit schritt voran, und nach und nach, zog Nickelsson alle in seinen unwiderstehlichen Bann. Etwa drei Stunden später , war es dann soweit, die Waltonfamilie gab es nicht mehr. Die Atemluft im Hause war eiskalt geworden, das Licht verloschen, so das man nur noch das teuflische  Funkeln 
In den Augen der Anwesenden sah. Irrsinn vermischt mit unsagbarer Grausamkeit hatten in das einst stille Tal Einzug gehalten. 

Es dauerte nicht sehr lange, bis die ersten Menschen vermißt wurden, man furchtbar verstümmelte Tierkadaver fand, und lautes rohes Lachen durch das Tal waberte. 
Die Baldwin Schwestern wurden verstümmelt , und halb verspeist aufgefunden- 
Der Storebesitzer Ike Gazzey irrte verstört, nur noch mit einem Auge, und durchtrennten Stimmbändern, den Berg herauf und runter. 17 Kinder, die Lehrerin, der Dorfpolizist und Besitzer umliegender Häuser waren entweder verschwunden, oder lagen ohne innere Organe am Fuße des Walton Mountains. 

Mary-Allen, John-Boy, Jim-Bob und der Rest der Familie, liefen nur noch in blutgetränkten Kleidern umher, wobei sie auf neue Opfer lauerten, um ihrem Gebieter zu Gefallen sein. Es wurde allerdings von Tag zu Tag schwieriger Jacks Gier zu befriedigen, so das dieser immer ungehaltener wurde. 

Als eines Abends niemand ein Geschenk für Jack mitbrachte, war es mit seiner Geduld vorbei. Er stürzte sich mit unvorstellbarer Gier zunächst auf die jüngste Tochter, biß ihr die Kehle durch, um sich anschlie0end an dem roten Lebenssaft zu laben. Der Rest der Familie war wie paralysiert, und nur so ist es zu erklären, das er die ganze Familie auf diese Weise tötete. Nachdem Jack sich gestärkt hatte, verschwand er so wie er gekommen war. Sein altersschwaches Auto bockte und spuckte, und die Fehlzündungen waren noch lange zu hören. 


Anmerkung des Autors: 
Dieser Film war als Abschluß der erfolgreichen US-Serie geplant, und wurde auch gedreht. 
Aus irgendeinem, dem Autor völlig rätselhaftem Grund, wurde die Folge nie im TV ausgestrahlt, und so geistern die Waltons noch heute durch unsere Wohnzimmer